Nachwuchs.

Vom Nachwuchs- bis zu Ligaturnen:

Der Versuch, einen roten Faden zu definieren.

Unser roter Faden hat seinen Ursprung darin, dass wir im Trainingsbetrieb mit zunehmender Anzahl an Kindern im Helfer- und Übungsleiterbereich nachziehen mussten. Um auf einer Linie zu bleiben und damit alle am selben Strang in dieselbe Richtung ziehen, haben wir einen Leitfaden zu Papier gebracht, welcher nachfolgend auszugsweise wiedergegeben wird.

So dramatisch er jedoch beim Lesen den Anschein hat, kommt er in der Praxis an den Geräten nicht rüber. Andererseits gibt er für Neulinge die in der Halle eventuell etwas unüberschaubar wirkende Gesamtsituation treffend wieder.

Die zugrundeliegende Zielsetzung...

… im Schüler-, Jugend- und Aktivenbereich

Im Mittelpunkt steht die Aufrechterhaltung der langjährigen Tradition des Gerät- und Kunstturnens der Männer im MTV. Am Ende des „roten Fadens“, welcher durch die Arbeit im Schüler- und Jugendbereich führt, ist in erster Linie das Stellen einer Mannschaft im Ligabetrieb der Aktiven des Schwäbischen Turnerbundes (STB). Das finale Ziel stellt das Erlernen möglichst vollwertiger Kürübungen nach den Anforderungen der betreffenden Ligen des STB dar.

 

Der dahin eingeschlagene Weg

-so im Idealfall- und so ungefähr halt:

Aus obiger „Definition“ und den übrigen Rahmenbedingungen heraus werden hierfür die vom Deutschen Turnerbund (DTB) vorgegebenen Pflicht-Übungen der Schüler (P-Stufen) als die für uns sinnvollste Voraussetzung und Grundlage betrachtet. Im Anschluss an den Schülerbereich folgt im Grunde bereits schon die direkte Ausrichtung auf den Kürbereich.

Der Kürbereich besteht aus einem 3-stufigen Kürprogramm, KM 1 bis KM 3 (KM = Kür Modifiziert), und stellen eine Erleichterung zum Code de Pointage (CdP) dar. Der CdP ist in den DTB-Ligen bzw. für internationale Vergleiche das Maß der Dinge.

Der Einstieg: Das Schaffen von Vorraussetzungen - wo's halt geht

Altersbereich i.d.R. von 6 bis 9 Jahre;
einschließlich der Jugend E mit den Alterstufen 8 und 9

Bei den Jüngsten wird -wenn sich denn aus dem Vorschulbereich heraus eine geeignete Gruppe Buben findet- das Training im Alter ab 6 Jahren angeboten.

Inhalte sind in erster Linie allgemeine Athletik, kleine Spiele, Kennenlernen von Farben, rechts und links, turnspezifische Kenntnisse wie die Namen der einzelnen Geräte, sowie das ordnungsgemäße Verhalten in der Turnhalle und deren Räumlichkeiten. Rollbewegungen, Lauf- und Hüpfschulung sowie Übungen im Stütz und im Hang komplettieren das Ausbildungsprogramm.

Am Ende dieser Etappe sollte der kleine Sportler diese Elemente beherrschen, da im Anschluss daran im Voraussetzungstraining der E-Jugendlichen bereits ein Übergang zum Grundlagentraining beginnt.

Die Übergänge sind fließend.
Die Arbeit vor allem bzgl. der Athletik (Kraft/Beweglichkeit) endet im Grunde nie.

Vom Vorraussetzungstraining zur Grundlagenarbeit

Altersbereich i.d.R. von 8 bis 13 Jahre;
über alle 3 Alterstufen der Schüler hinweg.

Die bestehenden Programme werden ausgebaut und das Turnen an den Geräten beginnt mit dem Kennenlernen von Grundelementen. Zur allgemeinen Athletik kommen Übungen der speziellen Athletik hinzu und der Aufbau von Wettkampfübungen im Pflichtbereich wird vorbereitet.

In der Jugend E (8+9 Jahre) sind Boden, Sprung, Barren und Reck Inhalt der Ausbildung und der Wettkämpfe. In der Jugend D (10+11 Jahre) kommen die Ringe und in der Jugend C (12+13 Jahre) das Pauschenpferd hinzu.

In jedem Jugendbereich gibt es altersgerechte P-Stufen-Übungen, so dass ein Turner in dieser Ausbildungsetappe zwei bis drei Übungen erlernen muss. In der Jugend C beginnt bereits das Erlernen einzelner Kürelemente.

Das Grundlagentraining ist die längste und schwierigste Etappe. Werden hier Fehler in den Bereichen Technik oder Athletik gemacht, sind diese in der Zukunft sehr schwer zu bereinigen. Diese Etappe erstreckt sich über einen relativ langen Zeitraum – bis zu 5 Jahre -, aber fast täglich kommen neue Herausforderungen auf die Turner zu, so dass das Training nie langweilig wird.

 

Im Anschluß an das Grundlagentraining

Altersbereich ab ca. 13 Jahre;
Beginn des Übergangs vom Schüler- in den Jugend und des unmittelbar anschließenden Aktivenbereich

Am Ende der doch wettkampfreichen Phase des Grundlagentrainings folgt im Normalfall jetzt ein relatives Wettkampfloch. Erfolgserlebnisse müssen härter erarbeitet werden, Mut und Risikobereitschaft werden immer stärker gefragt. Kooperation und gegenseitige Hilfe sowie Einsatzbereitschaft und Kontinuität im Training sind der Schlüssel zum Erfolg. Schnell sollte der Übergang zum Wettkampfbetrieb der Mannschaft im Ligasystem des STB erfolgen, um eine stetige Entwicklung zu gewährleisten.

Jeder einzelne Turner erntet die Früchte seiner im Grundlagentraining geleisteten Arbeit. Trainingsdefizite in den vorangegangenen Jahren, unabhängig von den dahintersteckenden Gründen, treten bei dem Einen oder Anderen unter Umständen deutlich zu Tage.

Helfend wirkt sich dabei vor allem der Zusammenhalt der schon jahrelang bestehenden Freundschaften unter den Turnern aus. Motivierend sind der Blick nach oben und die Chance der Teilnahme an Wettkämpfen der höheren Ligen.

 

Abseits des Fadens

ist und muss bei aller Liebe zum Wettbewerb noch Platz sein, denn die Mischung macht’s.

Ein Manko des Kunst- und Geräteturnens ist zweifelsohne, dass als Heranwachsender bzw. Erwachsener ein halbwegs erfolgsversprechendes und damit zufriedenstellendes Betreiben unseres Sports i.d.R. eine jahrelange und gewissenhafte Entwicklung verlangt.

Diesen Umstand macht bereits 9- bis 10-Jährigen zu schaffen, die bei uns im Turnen hineinschnuppern möchten und bereits in diesem Alter auf Mitstreiter treffen, welche u.U. bereits seit Jahren mehrmals die Woche spezifisch trainieren. Als vereinsinterne Alternative sei an dieser Stelle die „Hits for Kids“ und das Kinderturnen der Buben 6-10 Jahre erwähnt.

Mit fortschreitendem Alter wird ein Quereinstieg in die doch recht straffe Schiene „Vorrausetzungstraining – Grundlagentraining – Anschlußtraining – Ligatraining“ bei den heutzutage gegebenen Anforderungen an die Übenden immer schwieriger.

Ebenso stellen in dieser Hinsicht auch Rückschläge jedweder Art einen Scheideweg dar und es ist daher unabdingbar, dass es neben dem einen noch einen anderen Weg gibt.

Dieser ist gegeben, ohne allzu straffe Organisation, für jeden einzelnen und immer im Rahmen seiner Möglichkeiten. Dass dabei beinahe selbstverständlich jeder jedem hilft, auch der Crack dem Newbie hier und da zur Seite steht, zeichnet die Qualität unserer Arbeit entlang des roten Fadens aus.

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